Klimabäume

Die Sommer werden immer heißer und die Trockenphasen länger. Viele heimische Baumarten vertragen die zunehmenden Klimaveränderungen nicht. Selbst wenn sie den Trockenstress überstehen, sind sie so geschwächt, dass sie anfällig werden für Krankheiten und Schädlinge. Je weniger Baumarten zur Verfügung stehen, desto größer ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass unter den extremen Klimabedingungen mehr Bäume absterben. Bei den Straßenbäumen findet man hauptsächlich nur sechs Baumarten, die sich zudem mit dem Klimawandel schwertun. Auf Dauer werden die heimischen Baumarten nicht ausreichen, wenn man den Verlust von Bäumen in der Stadt aufhalten will. Das Problem ist aber nicht damit gelöst, dass man willkürlich neue Baumarten pflanzt.

Wie wird ein Baum zum Klimabaum?
Das Thema Klimabaum beschäftigt schon länger Fachleute und Forscher, die seit Jahren Langzeitversuche durchführen und Baumarten vor dem Hintergrund des Klimawandels beobachten und bewerten. Das Projekt „Stadtgrün 2021“ beispielsweise ist ein Klimawandel-Projekt, das Baumarten aus dem süd- und osteuropäischen, dem nordamerikanischen und dem asiatischen Raum sichtet und prüft, wie klimafest diese sind. Hierzu wurden Versuchsbäume an verschiedenen Standorten mit unterschiedlichen Klimabedingungen gepflanzt. Es geht darum, Bäume zu finden, die extreme Hitze und Trockenheit sowie das Stadtklima und die schlechten Standortbedingungen gut vertragen, denen aber gleichzeitig Wintertemperaturen nichts ausmachen. Auch Starkregen sollte der Baum verkraften können. Bis ein Baum zum Klimabaum erklärt wird, vergehen Jahre. Es sind vor allem nicht heimische Baumarten, die Hoffnung machen und als Zukunftsbäume gelten. Klimabäume sollen keineswegs die alten Baumarten in der Stadt verdrängen, sondern ergänzen. Baumschulen haben zum Teil eigene Listen für Klimabäume, die auf ihrer Erfahrung beruhen. Ihr Sortiment orientiert sich aber auch an Bäumen, die bereits als widerstandsfähig eingestuft wurden. Es ist wichtig, dass die Baumschulen eng mit der Forschung zusammenarbeiten, da sie die Zukunftsbäume kultivieren, die die Städte benötigen.

Der Klimabaum im eigenen Garten
Gartenbesitzer haben den Klimabaum ebenfalls für sich entdeckt. Im Privatgarten spielt neben klimarelevanten Eigenschaften die Größe des Baums eine Rolle, da der Platz begrenzt und für große Bäume oft ungeeignet ist. Das ist aber kein Problem, denn es gibt auch kleine Klimabäume, die sich für den Garten eignen. Dazu gehört z. B. der dekorative Kugeltrompetenbaum. Wie der Name schon sagt, hat er als Jungbaum eine kugelförmige Krone, die dann mit zunehmendem Alter in die Breite wächst. Im Garten ist der Kugeltrompetenbaum ein Blickfang. Wer einen Klimabaum im eigenen Garten pflanzen will, muss also nicht auf die Ästhetik verzichten und trägt zudem dazu bei, Klimabäume bei fortschreitender Klimaveränderung über die nächsten Jahre zu erproben.

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