Der kühlende Baum

Der kühlende Baum

An heißen Sommertagen freuen wir uns über einen schattigen Platz. Die Temperaturunterschiede im Schatten und in der Sonne können je nach gemessener Lufttemperatur und Umgebung im zweistelligen Bereich liegen. Die gemessene Temperatur bezieht sich immer auf die Lufttemperatur im Schatten, ohne dass Sonnenstrahlung oder Bodenwärme die Messung beeinflussen. Da wir uns aber nicht immer im Schatten aufhalten und zudem von Gebäuden umgeben sind, die wie der Boden von der Sonnenstrahlung aufgeheizt werden und Wärme abgeben, empfinden wir heiße Tage noch heißer als die gemessene Temperatur. Für Abkühlung sorgt dann vor allem der Schatten eines Baums. Denn Schatten ist nicht gleich Schatten. Unter einem Baum mit dichtem Blattdach ist es kühler als beispielsweise unter einem Sonnenschirm.

Warum ist es unter einem Baum kühler?
Ein Baum und ein Sonnenschirm schützen beide vor direkter Sonnenstrahlung. Doch der Baum weist neben seinem Schatten noch eine weitere Komponente auf, die für Kühlung sorgt. Das ist die Verdunstungskälte. Der Baum entzieht seiner Umgebung Wärme, weil über die Blätter Wasser verdunstet und dafür Energie in Form von Wärme benötigt wird. Die Transpiration der Blätter sorgt folglich für Kühlung, und zwar nicht nur unter dem Baum. Deshalb wird der Baum als natürliche Klimaanlage bezeichnet, die das Klima direkt beeinflusst.

Transpiration der Blätter
Als Transpiration bezeichnet man die Verdunstung von Wasser über die Spaltöffnungen der Blätter. Bei den Spaltöffnungen handelt es sich um regulierbare Öffnungen, über die der Baum die Verdunstung steuern kann. Wie beim Menschen schützt die Transpiration den Baum vor Überhitzung. Gleichzeitig entsteht ein Transpirationssog, durch den das Wasser mit den Nährstoffen aus der Wurzel nach oben steigt. Bei Trockenheit und Wassermangel schließt der Baum die Spaltöffnungen, was sich nicht nur auf die Verdunstung auswirkt. Über die Spaltöffnungen nimmt der Baum außerdem CO2 auf und gibt Sauerstoff ab. Das Schließen der Öffnungen führt zu einem geringeren Transpirationssog und zu verminderter Photosynthese, weil weniger CO2 aufgenommen wird. Die Folge langer Trockenphasen ist, dass die Verdunstungskühlung ausbleibt und die Stoffwechselprozesse gestört werden. Daher ist es wichtig, einen Baum bei anhaltender Trockenheit zu bewässern, damit die Transpiration der Blätter aufrechterhalten bleibt.

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