Der Baum als natürlicher Feinstaubfilter

Der Baum als Feinstaubfilter

Unsere Atemluft ist nicht nur mit gesundheitsschädlichen Gasen belastet, sondern auch mit Feinstaub. Dieser besteht aus festen Teilchen, die kleiner sind als 10 Mikrometer und aufgrund ihres geringen Gewichts lange in der Luft schweben können. Die Luftqualität hängt somit zu einem großen Teil von der Feinstaubmenge in der Luft ab. Je nach Größe kann der Feinstaub über die Atemwege bis in die Bronchiolen und Lungenbläschen gelangen. Die beste Lösung ist die, gar keinen Feinstaub zu produzieren, was aber nicht möglich ist. Also müssen wir Wege finden, einerseits den Feinstaubausstoß zu reduzieren und andererseits den Feinstaub aus der Luft zu filtern.

Wie entsteht Feinstaub?
Feinstaub hat verschiedene Quellen, die sowohl natürlich als auch künstlich sein können. Vulkanausbrüche, Waldbrände oder Pilze mit ihren Sporen sind z. B. eine natürliche Quelle. Den meisten Feinstaub verursacht aber der Mensch. So kommt bei Verbrennungsprozessen in der Industrie oder in Kraftfahrzeugen Feinstaub zustande. Es sind aber nicht nur die Autoabgase, über die der Feinstaub in die Luft gelangt. Im Straßenverkehr entsteht Feinstaub hauptsächlich durch Abrieb beim Bremsen und durch die Abnutzung der Reifen. Auch die Landwirtschaft gilt inzwischen als Feinstaubverursacher, und zwar von sekundärem Feinstaub. Durch das Düngen mit Gülle gelangt Ammoniak in die Luft, das sich mit Stickstoff und Schwefeloxiden zu Feinstaub verbindet. Der sekundäre Feinstaub entsteht also erst durch chemische Reaktionen. Im Unterschied zum sekundären Feinstaub gelangt der primäre Feinstaub von der Quelle direkt in die Luft.

Wie filtert ein Baum die Luft?
Feinstaub kann sich an Vegetationsflächen besser ablagern als an anderen Oberflächen, die man in der Stadt vorfindet, wie Asphalt-, Beton- oder Glasoberflächen. Bäume sind strukturreich und weisen mit ihren Blättern eine große Gesamtoberfläche auf. Die Blätter fangen den meisten Feinstaub ab, der auf ihrer Oberfläche haften bleibt. Laub- und Nadelbäume mit rauer Blattstruktur filtern die Luft besonders gut, weil der Feinstaub besser haften bleibt. Positiv wirkt sich außerdem eine erhöhte Klebrigkeit der Blätter auf die Filterleistung aus. Das betrifft vor allem die größeren Feinstaubpartikel. Haben sich Partikel erst einmal auf den Blättern abgelagert, lösen sie sich nicht so schnell wieder. Denn die Blattoberfläche stellt einen relativ windgeschützten Bereich dar und manche Partikel gehen eine feste Verbindung mit der Blattoberfläche ein oder gelangen sogar in das Blatt. Wind und Niederschlag können einen Teil des Feinstaubs zwar wieder von den Blättern abtragen, aber sie können auch abhängig von Stärke und Bedingungen die Filterleistung erhöhen. So kann Wind den Feinstaub zu den Blättern transportieren, der sich dann auf ihrer Oberfläche ablagert. Regen hat nicht nur den Effekt, Feinstaub von den Blättern abzuwaschen. Regentropfen nehmen kleine Partikel auf, wenn sie fallen. Diese gelösten Feinstaubpartikel bleiben auf der Blattoberfläche zurück, sobald die Wassertropfen verdunstet sind.

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